aus gegebenem Anlass...
Im Jahre 1950 machten der holländische Kinderarzt W.K. Dicke sowie seine Mitarbeiter die entscheidende Entdeckung, dass es sich bei Zöliakie / Sprue um eine lebenslange Unverträglichkeit gegen „Gluten“ handelt, die unbehandelt eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut verursacht. Das hat zur Folge, dass die lebensnotwendige Nährstoffaufname durch den Darm allmählich zerstört wird. Gluten (gesprochen: Glutéen) ist ein Klebereiweiß, das in fast allen bei uns üblichen Getreidesorten vorkommt, und zwar in:
>>>Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern(= unreif geernteter Dinkel), Dinkel, Einkorn, Bulgur, Kamut, Emmer, Triticale<<<
Trat die Erkrankung im Kindes- oder Jugendalter auf, sprach man von Zöliakie, während sie beim Erwachsenen als Sprue (gesprochen: Spruh) bezeichnet wurde, abgeleitet vom Begriff der tropischen Sprue, die jedoch eine epidemische Erkrankung ist und mit der Autoimmunerkrankung außer einer evtl. teilweise ähnlichen Symptomatik nichts gemein hat. Deshalb hat man sich inzwischen international darauf geeinigt, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen von Zöliakie zu sprechen. In manchen Diagnoseberichten sind nach wie vor Bezeichnungen wie (einheimische) Sprue oder glutensensitive Enteropathie zu finden. Dabei handelt es sich immer um die Autoimmunerkrankung Zöliakie, korrekt diagnostiziert in ihrer individuellen Verlaufsform definiert in den Bezeichnungen Marsh 1 bis 4.
Typische Symptome bei einer Zöliakie/ Glutenunverträglichkeit
- Gedeihstörungen, Kinder bleiben im Wachstum und Körpergewicht unterhalb der Altersnorm
- Mangelerscheinungen (va. durch den entsehenden Eisenmangel), langfristig auch Blutarmut möglich
- Immundefizite und dadurch bedingte häufige Erkrankungen
- Blässe
- wechselhafte, schaumige, übelriechende, manchmal fettglänzende Stühle - häufig auch ständige Durchfälle und Erbrechen
- Wesebsveränderung (Missmutigkeit, Weinerlichkeit)
- Appetitlosigkeit
- Muskelschwäche
- Blähungen, vorgewölbter Bauch
- Übelkeit
Säuglinge und Kleinkinder
Die glutenhaltige Ernährung setzt bei Säuglingen in der Regel zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat durch das Zufüttern von z.B. Grießbrei, Nudeln, Keksen usw. ein. Bis die ersten Symptome auftreten, vergehen dann meistens noch weitere 4-6 Monate, so dass bei vielen Kindern die Zöliakie erst zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr diagnostiziert wird.
Die Symptome einer typischen Zöliakie bei Säuglingen und Kleinkindern
Wesensveränderungen: Weinerlichkeit, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Apathie
Die o.g. Symptome müssen bei einem Säugling oder Kleinkind nicht immer alle gleichzeitig auftreten, es kann auch zur Ausprägung nur eines Symptoms kommen.
Kinder UND DIE VERSCHIEDENEN FORMEN DER ZÖLKIAKIE:
1. Die Symptome einer typischen Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen
2. Die Symptome einer untypischen Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen
3. Die Symptome einer latenten Zöliakie bei Kindern
4. Die Symptome einer stillschweigenden (silenten) Zöliakie bei Kindern
betrifft häufig Familienangehörige von diagnostizierten Zöliakie-Betroffenen oder "Gesunde"
5. Potentielle Zöliakie
betrifft Familienangehörige 1. Grades (in der Regel Kinder) von Zöliakiebetroffenen
6. atypische Zöliakie
(kann alle Altergruppen besonders nach dem 2-3 Lebensjahr betreffen) die typsichen Symptome der Zöliakie, wie Durchfall, Blähungen und Gewichtsverlust, fehlen.
7. Mono- und Oligosymptomatische Zöliakie
(kann alle Altergruppen besonders nach dem 2-3 Lebensjahr betreffen) nur ein oder sehr wenige Symptome der Zöliakie treten auf, das kann z.B. nur ein Eisenmangel oder Vitaminmangel sein.
aus:
- www.Zoeliakie-Treff.de und
- www.Zoelikids.de
- Stratmann/Olstersdorf: Weizen-und Glutenfrei kochen und backen
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