Quelle der Informationen
Gleichgewichtsstörung der Darmflora (Dysbiose)
Alle Schleimhäute des Menschen werden von Bakterien, den sogenannten Mikroorganismen, besiedelt. Der Körper benötigt diese Mikroorganismen, da diese in unserem Körper wichtige Funktionen wahrnehmen.
Bereits zu Beginn dieses Jahrhundert hat der Nobelpreisträger E. Metchnikoff festgestellt, dass sich eine hohe Anzahl von Laktobazillen im Darm positiv auf die Gesundheit auswirken und ein langes Leben fördern. Zur gleichen Zeit stellte H. Tissier fest, dass Durchfallerkrankungen bei Säuglingen mittels Bifidobakterien erfolgreich behandelt werden können. Dieses war der Beginn der Erforschung der menschlichen Darmflora.
Der menschliche Darm beherbergt mehr als 1014 Mikroorganismen. Der Dünndarm weist eine relativ geringe bakterielle Besiedlung auf. Die bakterielle Besiedlungsdichte nimmt zu vom Duodenum (Zwölffingerdarm) zum Jejunum (Leerdarm) bis hin zum Ileum (Krummdarm) und Kolon (Dickdarm).
Die Darmflora unterliegt individuellen Schwankungen – etwa 400 Spezies können regelmäßig nachgewiesen werden. Die Mikroorganismen des Kolons können 400 verschiedenen Spezies zugeordnet werden. Zu den quantitativ wichtigsten Arten zählen Bacteroides, Eubacterium und Bifidobacterium. Die Trockenmasse des Stuhls besteht zu 30-75 % aus Bakterien.
Die Artenvielfalt dieser Mikroben ist groß – ihre Aufgaben sind vielfältig
Der menschliche Darm beherbergt mehr als 1014 Mikroorganismen. Der Dünndarm weist eine relativ geringe bakterielle Besiedlung auf. Die bakterielle Besiedlungsdichte nimmt zu vom Duodenum (Zwölffingerdarm) zum Jejunum (Leerdarm) bis hin zum Ileum (Krummdarm) und Kolon (Dickdarm).
Die Darmflora unterliegt individuellen Schwankungen – etwa 400 Spezies können regelmäßig nachgewiesen werden. Die Mikroorganismen des Kolons können 400 verschiedenen Spezies zugeordnet werden. Zu den quantitativ wichtigsten Arten zählen Bacteroides, Eubacterium und Bifidobacterium. Die Trockenmasse des Stuhls besteht zu 30-75 % aus Bakterien.
Die Artenvielfalt dieser Mikroben ist groß – ihre Aufgaben sind vielfältig
- Verhindern einer bakteriellen Fehlbesiedlung – mikrobielle Barriere – Schutz vor Ansiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern; Wachstumshemmung durch die Produktion und Ausschüttung von mikrostatisch und mikrozid wirkenden Substanzen wie beispielsweise kurzkettige Fettsäuren, Schwefelwasserstoff und Wasserstoffperoxid.
- Immunmodulation und -stimulation – ständiges Training der natürlichen Immunabwehr, das heißt Stimulation der Antikörperbildung und der Produktion von Makrophagen, diese werden auch Fresszellen genannt.
- Vitaminproduktion – Herstellung von wichtigen Vitaminen – dem Vitamin K durch Coli-Bakterien, den Vitaminen B3, B5 und Folsäure durch Clostridienarten und dem Vitamin B12 durch einige Laktobazillenarten. Die dabei produzierten Mengen sind allerdings nur von untergeordneter Bedeutung und tragen bei Weitem nicht zur Deckung des Tagesbedarfs dieser Vitalstoffe bei.
- Nähr- und Vitalstoffversrogung (Makro- und Mikronährstoffe) der Dickdarmschleimhaut
- Förderung des Stoffwechsels der Darmwand durch Substanzen, die von den Bakterien gebildet werden
Gleichzeitig bietet unser Darm den Mikroorganismen Lebensraum und Nahrung.
Dieses Geben und Nehmen zwischen Mensch und Mikroorganismen wird als Symbiose (Zusammenleben) bezeichnet.
Eine Symbiose ist immer dadurch gekennzeichnet, dass beide, Mensch und Bakterien, einen Nutzen aus diesem Zusammenleben ziehen.
Dieses Geben und Nehmen zwischen Mensch und Mikroorganismen wird als Symbiose (Zusammenleben) bezeichnet.
Eine Symbiose ist immer dadurch gekennzeichnet, dass beide, Mensch und Bakterien, einen Nutzen aus diesem Zusammenleben ziehen.
_________________________________________________________________________
Eine Störung der natürlichen Darmflora (Dysbiose) geht häufig ohne Symptome bzw. Beschwerden einher.
Beschwerden, die auf ein Dysbiose hinweisen, können vielfältig sein und sind meistens Folgeerscheinungen der gestörten Darmflora:
Beschwerden, die auf ein Dysbiose hinweisen, können vielfältig sein und sind meistens Folgeerscheinungen der gestörten Darmflora:
- Blähbauch – oft verbunden mit Flatulenzen (lat. flatus "Wind")
- Völlegefühl
- Zwerchfellhochstand (soweit keine anderweitige Ursache erkennbar ist)
- Erschöpfungszustände
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Nausea (Übelkeit)
- Veränderungen der Stuhlfrequenz – z.B. Diarrhoe (Durchfall); Obstipation (Verstopfung)
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
________________________________________________________________________
Folgende Ursachen können zu einer gestörten Symbiose, das heißt einem Ungleichgewicht der artenreichen Darmflora (Dysbiose) und damit langfristig zu chronischen Beschwerden führen.
So können über Jahre hinweg, oft schleichend und zunächst unbemerkt, chronische Erkrankungen entstehen.
So können über Jahre hinweg, oft schleichend und zunächst unbemerkt, chronische Erkrankungen entstehen.
Biographische Ursachen
- Alter
Verhaltensbedingte Ursachen
- Ernährung
- Fehl- und Mangelernährung – u. a. zu viel Zucker und Weißmehlprodukte - Genussmittelkonsum
- Alkohol
- Kaffee
- Tabak (Rauchen)
Krankheitsbedingte Ursachen
- Allergien
- Chronische Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche)
- Depression
- Erkrankungen der Leber (insbesondere Leberzirrhose)
- Krankheiten des Verdauungsapparates
- Magen – Gastritis, Magenresektion, Zollinger-Ellison-Syndrom
- Dünndarm – Akute und chronische Enteritis (durch pathogene, das heißt krankmachende Bakterien, Pilze oder Parasiten), Strahlenenteritis, Morbus Crohn,
Dünndarmresektion
- Dickdarm – Colitis ulcerosa - Nahrungsmittelintoleranzen – Fructose, Gluten, Lactose
- Stress [1]
Medikamente
- Analgetika (Schmerzmittel)
- Antibiotika
- Kortikoide (Cortisol)
- Laxantien (Abführmittel)
- Ovulationshemmer
- Zytostatika (Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen)
- u. a.
Röntgenstrahlen
- Bestrahlung bei Tumorerkrankungen
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- beispielsweise durch die Ernährung aufgenommene Schwermetalle (Quecksilber, Blei etc.)
________________________________________________________________________
Erkrankungen, die durch eine Gleichgewichtsstörung der natürlichen Darmflora, das heißt Symbiosestörung (Dysbiose), mit verursacht sein können:
Allergien
Magen-Darm-Trakt
Allergien
- Asthma bronchiale
- Heuschnupfen (Pollinosis)
- Urtikaria (Nesselfieber)
- Chronischer Schnupfen
- Laryngitis (Kehlkopfentzündung)
- Otitis media – Mittelohrentzündung)
- Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
- Neurodermitis (atopische Dermatitis)
- Kopfschmerzsyndrome (z.B. Migräne)
Magen-Darm-Trakt
- Chronische Gastritis – chronische Entzündung der Magenschleimhaut
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – Colitis ulcerosa, Morbus Crohn
- Colon irritable – Reizdarmsyndrom
- Darmmykose (Pilzerkrankung des Darms)
- Diarrhoe (Durchfall)
- Divertikulitis – Entzündung von Ausstülpungen der Darmwand
- Divertikulose – Ausstülpungen der Darmwand
- Enteritis (entzündliche Erkrankung des Dünndarms)
- Lactoseintoleranz
- Meteorismus (Blähungen)
- Obstipation (Verstopfung)
- Refluxösophagitis (Speiseröhrenentzündung durch Reflux)
- Ulcus ventriculi (Magengeschwür)
Die Anamnese – Krankengeschichte – stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der "Gleichgewichtsstörung der Darmflora (Dysbiose)" dar.
Familienanamnese
Soziale Anamnese
Familienanamnese
Soziale Anamnese
- Psychische Belastungen
- Stress
- Ernährungsanamnese inklusive Genussmittel
- Stuhlgewohnheiten
- Dauer der Symptomatik
- Allergien
- Nahrungsmittelintoleranzen – Fructose, Gluten, Lactose
- Krankheiten des Verdauungsapparates
- Magen – Gastritis, Magenresektion, Zollinger-Ellison-Syndrom
- Dünndarm – Akute und chronische Enteritis (durch pathogene, das heißt krankmachende Bakterien, Pilze oder Parasiten), Strahlenenteritis, Morbus Crohn,
Dünndarmresektion
- Dickdarm – Colitis ulcerosa - Erkrankungen der Leber (insbesondere Leberzirrhose)
- Chronische Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche)
- Stress
- Depressionen
- Analgetika (Schmerzmittel)
- Antibiotika
- Kortikoide (Cortisol)
- Laxantien (Abführmittel)
- Ovulationshemmer
- u.a.
Zur Prävention der "Gleichgewichtsstörung der Darmflora (Dysbiose)" muss insbesondere auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Fehl- und Mangelernährung – u. a. zu viel Zucker und Weißmehlprodukte - Genussmittelkonsum
- Alkohol
- Kaffee
- Tabak (Rauchen)
Krankheitsbedingte Risikofaktoren
- Allergien
- Chronische Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche)
- Depression
- Erkrankungen der Leber (insbesondere Leberzirrhose)
- Krankheiten des Verdauungsapparates
- Magen – Gastritis, Magenresektion, Zollinger-Ellison-Syndrom
- Dünndarm – Akute und chronische Enteritis (durch pathogene, das heißt krankmachende Bakterien, Pilze oder Parasiten), Strahlenenteritis, Morbus Crohn,
Dünndarmresektion
- Dickdarm – Colitis ulcerosa - Nahrungsmittelintoleranzen – Fructose, Gluten, Lactose
- Stress [1]
- Analgetika (Schmerzmittel)
- Antibiotika
- Kortikoide (Cortisol)
- Laxantien (Abführmittel)
- Ovulationshemmer
- Zytostatika (Substanzen, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen)
- u. a.
Röntgenstrahlen
- Bestrahlung bei Tumorerkrankungen
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- beispielsweise durch die Ernährung aufgenommene Schwermetalle (Quecksilber, Blei etc.)