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Krabbelgruppe in Chemnitz - Wissenswertes über Kinder, Erziehung und all die "Familienthemen" - Nettigkeiten - Neuigkeiten - Termine

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Mittwoch, 2. September 2009

Glutenunverträglichkeit - Zöliakie

INFOS ZUM THEMA -
aus gegebenem Anlass...

Was ist Zöliakie/Sprue und Glutenunverträglichkeit?

Im Jahre 1950 machten der holländische Kinderarzt W.K. Dicke sowie seine Mitarbeiter die entscheidende Entdeckung, dass es sich bei Zöliakie / Sprue um eine lebenslange Unverträglichkeit gegen „Gluten“ handelt, die unbehandelt eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut verursacht. Das hat zur Folge, dass die lebensnotwendige Nährstoffaufname durch den Darm allmählich zerstört wird. Gluten (gesprochen: Glutéen) ist ein Klebereiweiß, das in fast allen bei uns üblichen Getreidesorten vorkommt, und zwar in:
>>>Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern
(= unreif geernteter Dinkel), Dinkel, Einkorn, Bulgur, Kamut, Emmer, Triticale<<<

Trat die Erkrankung im Kindes- oder Jugendalter auf, sprach man von Zöliakie, während sie beim Erwachsenen als Sprue (gesprochen: Spruh) bezeichnet wurde, abgeleitet vom Begriff der tropischen Sprue, die jedoch eine epidemische Erkrankung ist und mit der Autoimmunerkrankung außer einer evtl. teilweise ähnlichen Symptomatik nichts gemein hat. Deshalb hat man sich inzwischen international darauf geeinigt, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen von Zöliakie zu sprechen. In manchen Diagnoseberichten sind nach wie vor Bezeichnungen wie (einheimische) Sprue oder glutensensitive Enteropathie zu finden. Dabei handelt es sich immer um die Autoimmunerkrankung Zöliakie, korrekt diagnostiziert in ihrer individuellen Verlaufsform definiert in den Bezeichnungen Marsh 1 bis 4.

Typische Symptome bei einer Zöliakie/ Glutenunverträglichkeit

- Gedeihstörungen, Kinder bleiben im Wachstum und Körpergewicht unterhalb der Altersnorm
- Mangelerscheinungen (va. durch den entsehenden Eisenmangel), langfristig auch Blutarmut möglich
- Immundefizite und dadurch bedingte häufige Erkrankungen
- Blässe
- wechselhafte, schaumige, übelriechende, manchmal fettglänzende Stühle - häufig auch ständige Durchfälle und Erbrechen
- Wesebsveränderung (Missmutigkeit, Weinerlichkeit)
- Appetitlosigkeit
- Muskelschwäche
- Blähungen, vorgewölbter Bauch
- Übelkeit

Säuglinge und Kleinkinder

Die glutenhaltige Ernährung setzt bei Säuglingen in der Regel zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat durch das Zufüttern von z.B. Grießbrei, Nudeln, Keksen usw. ein. Bis die ersten Symptome auftreten, vergehen dann meistens noch weitere 4-6 Monate, so dass bei vielen Kindern die Zöliakie erst zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr diagnostiziert wird.

Die Symptome einer typischen Zöliakie bei Säuglingen und Kleinkindern

  • tritt in der Regel im 1. oder 2. Lebensjahr auf
  • Durchfall, dauerhaft oder periodisch
  • Produktion massiger, übel riechender Gärungsstühle von hohem Fettgehalt
  • ein geblähter bzw. aufgetriebener Bauch mit "plätscherndem Darminhalt"
  • sehr dünne Arme und Beine (Biafrakind)
  • Wachstumsstillstand bzw. -rückstand
  • Gewichtsstillstand bzw. -abnahme
  • Entwicklungsverzögerungen /-stillstand
  • Blässe
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Bauchschmerzen und/oder Blähungen

  • Wesensveränderungen: Weinerlichkeit, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Apathie

    Die o.g. Symptome müssen bei einem Säugling oder Kleinkind nicht immer alle gleichzeitig auftreten, es kann auch zur Ausprägung nur eines Symptoms kommen.

    Kinder
    UND DIE VERSCHIEDENEN FORMEN DER ZÖLKIAKIE:

    1. Die Symptome einer typischen Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen
  • Produktion massiger Stühle
  • Mangelerscheinungen
  • Appetitlosigkeit
  • Wachstumsstillstand bzw. -rückstand
  • verzögerte Pubertät
  • Blässe

  • 2. Die Symptome einer untypischen Zöliakie bei Kindern und Jugendlichen
  • tritt in der Regel nach dem 2. Lebensjahr auf
  • Kleinwüchsigkeit
  • Veränderungen des Zahnschmelzes
  • Blutarmut (Anämie)
  • Entwicklungsverzögerungen

  • 3. Die Symptome einer latenten Zöliakie bei Kindern
  • betrifft häufig Familienangehörige von diagnostizierten Zöliakie-Betroffenen
  • nicht immer anhand eines Antikörper Nachweises erkennbar
  • keine oder kaum Schädigung der Dünndarmschleimhaut
  • nicht immer typischen Symptome der Zöliakie
  • kaum Mangelerscheinungen trotz vielfältiger Symptome
  • Bei der latenten Zöliakie ging in der Regel eine manifeste Zöliakie vorraus, die nicht diagnostizeirt wurde oder bei der die glutenfreie Ernährung nur eine bestimmte Zeit eingahlten wurde und dann wieder zur glutenhaltigen Ernährung zurückgegangen wurde. Hier können die typischen Symptome einer Zöliakie, verbunden mit der Beschädigung der Darmschleimhaut, zu einem späteren Zeitpunkt in der Regel nach / durch eine (hohe) Glutenbelastung auftreten.


    4. Die Symptome einer stillschweigenden (silenten) Zöliakie bei Kindern

    betrifft häufig Familienangehörige von diagnostizierten Zöliakie-Betroffenen oder "Gesunde"
  • Veränderung der Dünndarmschleimhaut
  • Ergebnisse von Labortests positiv
  • es können keine Nährstoffe mehr durch die Darmwand aufgenommen werden
  • keine Symptome der typischen Zöliakie

  • 5. Potentielle Zöliakie

    betrifft Familienangehörige 1. Grades (in der Regel Kinder) von Zöliakiebetroffenen
  • vorhandene genetische Disposition
  • teilweise vorhandene Antikörper
  • keine Veränderung der Dünndarmschliemhaut

  • 6. atypische Zöliakie

    (kann alle Altergruppen besonders nach dem 2-3 Lebensjahr betreffen) die typsichen Symptome der Zöliakie, wie Durchfall, Blähungen und Gewichtsverlust, fehlen.

    7. Mono- und Oligosymptomatische Zöliakie

    (kann alle Altergruppen besonders nach dem 2-3 Lebensjahr betreffen) nur ein oder sehr wenige Symptome der Zöliakie treten auf, das kann z.B. nur ein Eisenmangel oder Vitaminmangel sein.

    aus:
    - www.Zoeliakie-Treff.de und
    - www.Zoelikids.de
    - Stratmann/Olstersdorf: Weizen-und Glutenfrei kochen und backen

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